3. Juli 1965

 

 

(Nach der Lektüre des letzten "Kommentars über die Aphorismen" [[Nr. 110 vom 29. Mai 1965. ]] :)

Das hört sich so langweilig an, dass mir übel wurde.

(Satprem protestiert)

Aber das macht nichts.

Für mich ist das ganz anders: die Dinge erscheinen mir immer veraltet, sie scheinen Teil einer weit zurückliegenden Vergangenheit. Besonders in den letzten Tagen... Diese Erkältung zum Beispiel (Mutter ist sehr erkältet), ich habe klar erkannt, warum ich sie auflas. Der äußere Grund war sehr einfach: Die Person, die meine Karten bereitstellt, ist erkältet, und als ich die Karten anfasste, steckte ich mich an. Aber warum steckte ich mich wirklich an? Nun, es entsprach einem steilen Aufstieg des Bewusstseins der Zellen, und natürlich entstand dadurch ein Missverhältnis: Alles, was sich weigerte (sich weigerte oder unfähig war - man hat eher das Gefühl von Dingen, die vor sich hindämmern und nicht gewillt sind, einen Fortschritt zu machen), all das hinkt nach, und kommt so natürlich durch eine Störung zum Ausdruck.

Gut.

 

@


 

ISBN 3-920083-06-4